Brief an den heiligen Vater mit Dank und in Sorge ...
Lieber Arztkollege und Besucher*,
im August 2010 haben die Münchner katholischen BKÄ-Ärzte in Sorge einen persönlichen Dank- und Aufrufbrief an Papst Benedikt XVI. gesandt.
Es geht um den problematischen Themenbereich Organspende-Hirntod und die Behinderung der kathoilischen Ärztearbeit im deutschsprachigen Raum durch die Antibabypille.
Katholische Ärzte sind in ihrer Meinung gespalten, sowohl religiös-katholisch, als auch medizinisch.
Das muss der Heilige Vater über 'seine katholischen Ärzte' wissen.
Kurzfassung des Briefes an Papst Benedikt
Die Mitglieder und Freunde der katholischen Ärztevereinigung BKÄ und der Lebensrechtsärztevereinigung EPLD werden um ihr begleitendes Gebet gebeten:
Bitte um gute Aufnahme unserer Anliegen durch Papst Benedikt XVI:
Wir haben einen privaten Brief an Papst Benedikt in Castelgandolfo abgeschickt gebeten:
a) Thema HIRNTOD & Organspende
BKÄ- und EPLD-Lebensrechtsärzte weisen auf gravierende Neuerungen und Unsicherheiten in Sachen Hirntod hin:
Wir deutschen BKÄ-Ärzte sagen:
'Hirntote' sind nicht tot, sie leben (noch). -
a) Sie leben und dürfen nicht zwecks Organentnahme bei schlagendem Herzen oder kurz danach (‚Non-Heart-Beating-Donors‘) getötet werden.
( Aktuell & bedenklich: Im Schwäbischen ist kürzlich jemand für tot diagnostizierter Mensch wieder aufgewacht...)
b) Haben Sie unseren aufrichtigen Dank für Ihr Bestehen auf dem Begriff "Ex Cadavere" bei der Organentnahme.
Bitte bestehen Sie weiterhin darauf.
c) Bedauerlicherweise sind wir katholischen Ärzte beim Thema „Hirntod“ gespalten:
Der Weltverband der kath. Ärzte, FIAMC, akzeptiert den Hirntod als Tod des ganzen Menschen …. und will die weltweiten, ärztlichen
Proteste wegen der tödlichen und unchristlichen Organbeschaffung nicht zur Kenntnis nehmen.
d) Die BKÄ-Ärzte möchten den Heiligen Vater unterstützen un ihn emutigen, sich weiterhin für das Recht auf Leben, einen würdigen Tod und Seelsorge für Sterbende einsetzen.
b) Organspendeausweis des Papstes?
Bezüglich Ihres persönliches Organspende-Ausweises wäre eine Klärung dringend notwendig:
- Sie Heiliger Vater, besäßen solch einen Ausweis und würden damit hinter der Seriosität der Organspende und hinter dem heutigen Modell des ‚Hirntodes‘ stehen.
- Uns Transplantations-kritischen katholischen Prolife-Ärzten wurde beim kath. FEAMC-Ärztekongress 2008 in Danzig von unseren Oberen triumphierend Ihr Foto in jener Zeitung vorgehalten, welches Sie lächelnd zeigt, wie Sie einen solchen Ausweis hochhalten.
Denn damit war klar, dass Sie pro-Organspende seien.
Und wir Münchner katholischen Lebensrechtsärzte wurden damit als unglaubwürdig dargestellt („gegen den Papst“) und mundtot gemacht.
- Prof. Spaemann sagte an anderer Stelle, der heilige Vater würde im Todesfall eventuell nur seine Augen-Hornhäute spenden.
Wir möchten höflich und in großer Soge fragen:
Was stimmt ?
Wollen Sie, Heiliger Vater, wirklich Organspender bei schlagendem Herzen sein und werbend für diese heute übliche Praxis einstehen?
3) Wir empfehlen dringend eine Revision der „Gemeinsamen Erklärung der Deutschen Bischöfe zur Organtransplantation“ (von 1990).
Medizinisch ist diese heute unhaltbar!
b) Antibabypille behindert katholische Ärztearbeit
Die Künstliche Verhütung als massives Problem für katholische Ärzte:
Die freizügige Haltung der Bischöfe in den deutschsprachigen Ländern zur künstlichen Verhütung, also die Ablehnung der Enzyklika Humanae Vitae (1968) und deren andauernde Torpedierung durch das Festhalten an der sog. 'Königsteiner Erklärung' (mehr) behindert massiv unsere katholische Ärztearbeit.
a) Künstliche Verhütungsmittel werden auch vonsehr vielen, so genannten ‚guten‘ Katholiken (Ärzte, Apotheker, Geistliche, Gemeindeglieder, Lehrer, ...) gefordert, geduldet und massenweise verordnet und gebraucht. Leider!
b) Die Königsteiner Erklärung der deutschen Bischöfe von 1968 behindert das Wirken als katholische Ärzte in Deutschland, Österreich, Südtirol.
Eine Annullierung wäre überfällig…
Nota bene:
Nur wegen dieses 'Pillen-Konfliktes' ist es fast unmöglich, katholische Ärztekreise zu gründen und Verständnis für unsere Haltung und die der römischen Kirche / Papst zu finden.
Dies ist ein weltweites Problem katholischer Ärztevereine.
Schlimmer noch ....
Schlimmer noch:
Wir sehen einen drohenden, erneuten Skandal für die katholische Kirche, wenn auch den letzten Bürgern, Politiker, Gläubigen, Intelligenz ... klar geworden ist, dass unsere Völker durch die jahrelange, von der deutschen / österreichischen / schweizerischen Kirche erlaubten Anwendung der PILLE (und die folgende Abtreibungen) brutal dezimiert worden sind und die Wirtschaft + Renten unwiderruflich geschädigt sind.
Katholische Ärzte bitten den heiligen Vater ...
Wir bitten:
Der Heilige Vater möge die Rücknahme der 'Königsteiner Erklärung' (alias Mariatroster Erklärung in Österreich) fordern, wie vor Jahren den Ausstieg aus der kirchlich-staatlichen Schwangerenberatung.
(Bedenklich: Donum vitae macht in seinen Beratungsstellen mit der gleichen unseligen Mentalität weiter und stellt unter privat-katholischer Flagge weiter den Freigabeschein für den Abtreibungsmediziner aus!).
Möge es uns katholischen Ärzten gelingen, der Lehre der katholischen Kirche und dem Papst zu folgen.
Es gibt gute Alternativen zur Antibabypille!
(Empfängnisregelung statt schädliche Verhütung.)
Wir haben unseren Brief beendet mit der aufrichtigen Bitte:
"Indem ich Ihnen, Heiliger Vater, diese Problematik in wenigen Worten darlege und Sie zugleich ersuche, mit Ihrer Autorität der kirchlich verbindlichen Lehre ausreichend Gehör zu verschaffen, verbleibe ich mit der Bitte um Ihren päpstlichen Segen Ihr im Herrn ergebener ...."
Vielen Dank für Ihr Interesse! Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr. Gero Winkelmann,
(Leiter der BKÄ-Ärztevereinigung)
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