Pressenotiz Nr. 1-2022, sexueller Mißbrauch -kurz
Sehr geehrter Besucher,
sehr geehrte Journalisten,
liebe Arztkollegen,, Medizinstudenten, Geistliche und Interessenten,
Am 23.1.2022 schreibt das Münchner Büro an seine ca. 350 Arztkollegen und den BKÄ-Freundeskreis:
Sehr geehrte Arztkolleginnen und Kollegen vom Bund Katholischer Ärzte u.a.,
geehrte Psychotherapeuten, Geistliche, kirchliche Mitarbeiter, Mitchristen, Juristen, Journalisten, BKÄ-Freundeskreis in Deutschland und Europa…
nachstehend aus aktuellem Anlaß übersenden wir Ihnen die BKÄ-Pressenotiz zum Thema ‚Mißbrauchs-Gutachten in der Erzdiözese München und Freising – Aspekte aus ärztlich-christlicher Sicht.
Gerne dürfen Sie sie weiterleiten, an Kollegen und kirchliche Kreise in Ihrem Umfeld und Bekanntenkreis.
Danke für Ihr Wohlwollen und Ihr Gebet in dieser schwierigen Situation.
Mit freundlichen Grüßen aus München
Ihr
Dr.(I) Gero Winkelmann
Prakt. Arzt, Leiter der BKÄ-Ärzteinitiative (seit 2004)
Truderinger Str. 53
D-82008 Unterhaching
Tel. 089 – 6150 1717
www.bkae.org
PS Freundliche Erinnerung am heutigen Gedenktag (23.1.) an den Seligen Arzt Ladislaus Battany-Strattmann, Chirurg und Augenarzt in Ungarn, begraben in Wien, 1931,
2003 selig gesprochen.
1. Einleitung
Ärztliche Stellungnahme zum Mißbrauchsgutachten
in der Erzdiözese München und Freising
Katholische Ärzte fordern primär Hilfe und Heilung für alle Betroffenen, Opfer wie Täter
München, 23-1-2022 gw
(Gedenktag des Sel. Arztes Ladislaus Batthyány-Strattmann, Ungarn/Wien)
Die Vorwürfe des am 20.1. veröffentlichten juristischen Gutachtens über sexuellen Mißbrauch durch kirchliche Mitarbeiter in der Erzdiözese München und Freising belasten die katholische Kirche und erfordern nach Ansicht der katholischen Ärzteinitiative BKÄ auch eine Beleuchtung der Taten und Täter aus ärztlicher Sicht.
Der Bund Katholischer Ärzte sieht in deren Verhalten vor allem ein grundsätzliches medizinisch-psychisches Problem.
Eine folgende, konstruktive Aufarbeitung sollte mutig ‚neue Wege‘ einer wirklichen Reform* einschlagen und:
Zu einer konstruktiven Veränderung von Denken und Handeln der Kirchenhierarchie, im kirchlichen Leben und in der medizinischen Wissenschaft (Forschung, Therapie) führen.
Und damit zu echter Hilfe für alle Betroffenen, insbesondere auch zur Versöhnung und Heilung von Opfern, Tätern, Kirche und Gesellschaft.
2. Empfehlungen, ärztliche Forderungen
Die BKÄ-Ärzte aus München empfehlen in dieser Situation:
1. Zu wissen, daß es Sexualtäter nicht nur ‚in der Kirche‘ gibt, sondern
in der ganzen Gesellschaft, in den Familien, den Vereinen etc. -
2. Alleiniges Bestrafen, Wegsperren oder Versetzen dieser Menschen
hilft diesen, der Kirche und den Opfern letztlich nicht. –
3. Sexualtäter sind als ‚sex-krank‘ und als behandlungsbedürftig zu
sehen, HEILUNG und Versöhnung sind auch beim Täter angezeigt.
4. Eigentlich positive Begriffe wie ‚Wohlwollen – Kollegialität – Kamerad-
schaftlichkeit - Brüderlichkeit‘ etc. dürfen künftig nicht mehr in Form
von Vertuschen / Wegsehen / Strafvereiteln weiter existieren, sollten
jedoch jetzt im Schrecken nicht gänzlich über Bord gehen.
Vielmehr bedürfen Täter wie Opfer und das kirchliche / gesellschaft-
liche Leben selber einer Aufmerksamkeit, Ordnung und Hilfe.
5. Die bisherige psychiatrische Therapie der Täter sollte auf Wirksam-
keit und Ansatz geprüft und verbessert werden. Heute gibt es zudem
medizinische und geistliche (z.B. Sakramente, Umkehr) Hilfen.
6. Auch die Opfer benötigen eine spezifische, umfassende, moderne
Therapie (z.B. Traumatherapie),
Zudem empfehlen wir den Opfern zu einem Vergeben, einer Ver-
söhnung, um nicht in ständiger Verbitterung und Kirchen-/ Glaubens-
ferne zu verharren und dadurch sich seelisch nicht zu erholen.
7. Pädophilie darf nicht mehr akzeptiert werden, zumal hier direkte
Verbindungen zur Homosexualität bestehen.
8. In diesem Sinne würden die geforderten, kirchlichen Segnungen
homosexueller Paare kontraproduktiv wirken und die sexuell-
geistige Fehlhaltung noch zementieren.
8. Daher sehen wir die erneut und deutlich geäußerten Forderungen des
‚Synodalen Weges in Deutschland‘ gerade hier als schädlich und
nicht zielführend, schon gleich gar nicht als einen ‚neuen Weg‘.*
Wenn schon ‚neuer Weg‘, dann durch Umkehr und brüderliche Hilfe.
9. Auch Kirchenaustritte in großem Stil gehen in die falsche Richtung,
da nicht konstruktiv. Vielmehr schädigen sich die getauften Kirchen-
mitglieder in ihrem Glauben und Seelenheil selber.
3. Etgänzungen
Ergänzungen zur BKÄ-Stellungnahme vom 23.1.2022
Zu Beginn:
Der Bund Katholischer Ärzte sieht in deren Verhalten vor allem ein grundsätzliches medizinisch-psychisches Problem, welches nicht nur spezifisch die Priester, sondern weltweit viele Menschen betrifft.
Zu Pkt. 5: Therapie
In diesem Zusammenhang vermissen wir aus der Vergangenheit
Warnungen und neue Therapieangebote seitens der Medizin (z.B.
Psychiatrie, Psychotherapie, auch Homöopathie) an die ganze Kirche
weltweit.
(Warum hat man die Kirchenoberen, die Theologen und die
Betroffenen von medizinischer Seite alleine gelassen und
geschwiegen?)
Zu Pkt. 8 (Kirchliche Segnungen Homosexueller):
In solch einem ‚Segen und Schutz der Kirche‘ würden sie noch weiter
in der falschen Richtung beharren, statt durch die Kirche mögliche
Heilung und neue Lebensordnung zu erfahren.
Zu Pkt. 9:
Den schockierten, mitgeschädigten und ausgetretenen katholischen
Mitchristen empfehlen wir das Gebet, eine Versöhnung und die
Rückkehr zur Kirche.
4. Antworten Reaktionen
Antwort an das BKÄ-Büro München
Absender, E-Mail:
0 JA, wir unterstützen Ihre Haltung und Forderungen
0 Bitte nähere Informationen zum Thema 0 über den BKÄ
0 Sonstiges, Anregungen:
Schluß
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr. (I) Gero Winkelmann,
(Leiter der BKÄ-Ärztevereinigung)
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