Heilige sind unsere Vorbilder
Folgende Ärzte wurden heilig gesprochen:
Hl. Lukas, Evangelist, der Patron der Ärzte und der religiösen Kunst (Gedenktag 18.10.)
Hl. Kosmas und Damian, Patrone der Ärzte und Apotheker; Reliquienschrein in München (1.7. und 26.9)
Hl. Pantaleon, Arzt + Märtyrer, Kleinasien, 27.7., wird in Köln verehrt
Hl. Gianna Beretta-Molla, Kinderärztin aus Italien, 2004 heilig gesprochen (28.4.)
Hl. Giuseppe Moscati (1880 - 1927, Neapel) Hochschullehrer und Arzt, Helfer der Armen (12.4.)
Hl. Ricardo Pampuri, Arzt und Barmherziger Bruder des hl. Johannes v. Gott, geb. 2.8. 1897 in der Lombardei, gest. 1.5. 1930 in Brescia (Gedenktag 1.5.)
In der Taufe erhielt er den Namen Erminio Filippo in einem kleinen Dörfchen der lombardischen Tiefebene. Sein Vater war Gastwirt und Weinhändler. Als seine Mutter starb, kam er in das Haus seiner Großeltern in Torino. Hier war ein Onkel von ihm Landarzt. Während der Schulferien gründete er in Torino mit Feuereifer eine Jugendgruppe der "Katholischen Aktion".
Dann kam er als Medizinstudent an die Universität in Pavia. Hier gehörte er zu den eifrigsten Mitgliedern der katholischen Verbindung "Severinus Boetius" und des Vinzenzvereines, der ein Vorläufer der heutigen Caritas ist. Mit 19 Jahren musste er im Ersten Weltkrieg an die Front – und zwar wirkte er 1917 in einem Feldlazarett am Isonzo. Nach dem Krieg beendete er seine Doktorarbeit in Medizin über die Bestimmung des Arteriendrucks mit einem neuentwickelten Messgerät.
Dann übernahm P. die Landarztpraxis im Dorf Marimondo. Hier wirkte er nicht nur als Arzt. Er wurde zum Sozialarbeiter schlechthin, Kleidersammler und Lebensmittelverteiler, warb bei Kaufleuten um finanzielle Unterstützung für eine bescheidene Kirchenzeitung, wirkte dazu noch als Küster in der Kirche und gründete eine Musikkappelle, um die Menschen für den Gottesdienst zu interessieren. Mutig trat der Arzt dem Faschismus Mussolinis entgegen. Es verwunderte nicht, dass bald der Gedanke in P. auftauchte, in einen Orden einzutreten. Zunächst versuchte er es bei den Jesuiten, doch diese lehnten ihn wegen schlechter Gesundheit ab. So wandte er sich an die Barmherzigen Brüder von Johannes von Gott und trat 1927 ins Noviziat in Brescia ein.
P. wirkte als einfacher Bruder "an allen Ecken und Enden" - aber seine ärztliche Tätigkeit stand hinter allem. Im Kloster wurde ihm vor allem die zahnärztliche Ambulanz übertragen.
Total aufgebraucht starb er am 1. Mai 1930, erst 32jährig. An Allerheiligen 1989 sprach ihn Papst Johannes Paul II. heilig.
(Text von: Ekkart Sauser, www.bautz.de/bbk)
Heilige als Fürsprecher in Not
Nach dem Katholischen Glauben sind viele Heilige und Selige Fürsprecher bei Gott, wenn Menschen in Krankheit und Not sind.
Der Bund Katholischer Ärzte empfiehlt allen Ärzten, Kranken und Angehörigen, die himmlischen Fürsprecher um Intervention bei Gott anzuruf
- Hl. Apollonia, bei Zahnschmerzen
- Hl. Scholastika, die Zwillingsschwester von Benedikt von Nursia: Bei Krämpfen bei Kindern (Gedenktag 10.2.)
- Hl. Medardus, 545 Bischof in Noyon, Nordfrankreich; "Der liebenswürdige Heilige" ist mit lachendem Mund dargestellt. Weil er dabei seine Zähne zeigt, ist er Schutzheiliger gegen Zahnschmerzen.
- (8.6.)Hl. Bibiana, Märtyrin, Rom um 367, Helferin bei Krämpfen, Epilepsie, Unfällen, Trunksucht.
- Hl. Agatha von Catania (Italien), Schutzheilige derjenigen, die Grausames erleiden mussten. Märtyrerin, Jungfrau, Nothelferin, gestorben 250; Patronin gegen Krankheiten der Brüste (5.2.)
- Hl. Odilia, Ottilie, Äbtissin im Elsaß, bei Augenleiden, auch Ohren- und Kopfleiden (13.12.)
- Hl. Burkhard von Würzburg, (Hl. Burcardus), 1. Bischof von Würzburg, Fürsprecher bei Gliederschmerzen, Rheumatismus, Stein- und Nierenleiden (2.2.)
- Hl. Petrus von Verona, der "Märtyrer", Patron der Wöchnerinnen; "Petrus-Wasser", soll Krankheiten und bei Wöchnerinnen das Fieber vertreiben (6.4.)
- Hl. Veit (Hl. Vitus), Patron der Epileptiker, Apotheker (15.6.)
- Hl. Bernulf (Bischof von Utrecht) Patron der unfruchtbaren Ehefrauen, der kranken Kinder (17.7.)
- Sel. Bruder Raphaël-Louis, Rafiringa, Fürsprecher der Diabetiker
Informationen unter
a) Deutsch: Heiligenlexikon: www.heiligenlexikon.de
b) Englisch: www.catholic-forum.com/saints
Das Kirchenjahr
Auf den BKÄ-Monatsreffen in München wird immer auch über das nächste bevorstehende kirchliche Fest und seine Bedeutung für den katholischen Arzt/die katholische Ärztin gesprochen.
Es ist schön zu erkennen, dass auch wir christlichen Ärzte uns im Kirchenjahr wieder finden und diese Informationen, Aufrufe und Gnaden für uns persönlich und unsere ärztliche Tätigkeit fruchtbar machen können.
Alles zur größeren Ehre Gottes und zu unserem Heil!
Was tun wir in der Adventszeit?
- "Wach sein"
- die Zeit nutzen
- die Hindernisse wegräumen, den Weg für unseren Retter frei machen
- danken
- dem Herrn "entgegen gehen" um Ihm zu dienen
- Ihn ehrlich erwarten
- Gottes Nähe spüren
- Impulse für mich aufgreifen
- Pilgerweg des Vertrauens gehen
- mich nicht an Unzulänglichkeiten hängen
- mein Herz reinigen
- ganz neu Hoffnung und Freude (er-)leben
b) Advent im Besonderen für uns Ärzte/Ärztinnen bedeutet:
- selbst die adventliche Botschaft als Christ und Arzt leben (Nächstenliebe, Gnade, Hilfsbereitschaft und auch die Bereitschaft Opfer zu bringen für Andere)
- seine Patienten auf die frohe Botschaft hinweisen (z.B. Depressive, Alkoholkranke, Krebskranke etc.)
- positiv sein, kein negatives Reden gegen Regierung, Staat, Krankenkassen, die Kollegen
Papst Benedikt XVI sagte beim Angelus am 1. Advent 2006:
"Gott möge ein gutes Herz finden, wenn Er wiederkommt."
2. Weihnachten
Die Botschaft von Weihnachten:
1. Christi Geburt: "Heute ist euch der Retter geboren, der Messias!"
2. "Freut euch!" - Weihnachten als Fest der Freude
3. "Ein Stern ist über Bethlehem auf gegangen" - Licht in der Dunkelheit, Suchenden den Weg zeigen
4. Die Engel rufen: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!"
5. "Gnadenbringende Weihnachtszeit..."
6. Kommt, lasset uns anbeten
- Die Weisen/Hl. Drei Könige aus dem Morgenland: "Da sie den Stern sahen wurden sie hocherfreut und fanden das Kindlein mit Maria seiner Mutter und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrren".
- "Und die Hirten kehrten wieder um, preisten und lobten Gott um alles, das sie gehöret und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war." (Lukas 2,17-20)
Was bedeutet das für mich als Mensch, genau wie als Arzt/Ärztin?
- Die Verheißung ist durch die Geburt Jesu in Erfüllung gegangen, dass Gott für uns da ist.
- Christus der Erlöser, Gott selbst ist gekommen, um den Sünder zu berufen.
- Willst du, dass Jesus Christus in dir geboren wird?
- Welchen Raum erhält Er in dir?
- Der Stern von Weihnachten muss in mir leuchten -und durch mich.
- Christus hat die Menschen mit Gott versöhnt -setzen auch wir uns für Dialog und Versöhnung ein.
- Christus suchen - Wer ist das "Kind in der Krippe" heute?
- "Kommt, lasset uns anbeten!" - Wie beten wir an? Was bedeutet "Anbetung" für uns?
3. Fastenzeit - auch für Ärzte/Ärztinnen
Drei Säulen des Fastens:
- Verzicht (Speisen, Fernsehen, Belustigung etc.)
- Da sein für Menschen am Rande der Gesellschaft (Zeit schenken, Hilfestellung oder finanzielle Unterstützung, je nach den eigenen Möglichkeiten)
- Verhältnis zu Gott: Mehr Zeit für Gebet (in Stille, in Gemeinschaft)
Was bedeutet die Fastenzeit für uns?
- die Verantwortung im Beruf zu reflektieren
- Stille zu halten
- mein Denken zu ändern und zu erneuern
- meine Beziehung zu Jesus Christus zu intensivieren
- Die Heilwirkung von Jesus Christus lebendig werden zu lassen:
für mich selbst
für Patienten und Angehörige - Fürbitte-Gebet des Arztes für seinen Patienten
- Vertrauen in Gebet, das heilen kann:
Innere Heilung
Äußere, physische Heilung
Möglichkeiten, sich geistige Nahrung zu holen:
durch geeignete
- Lektüre,
- christliche Radio- und Fernsehsendungen,
- Andachten, Gottesdienste
5. Pfingsten
1) Gebet zum Hl. Geist
2) Wir sehen das Pfingstfest als den Beginn der Kirche.
In einer Umfrage unter Münchner katholischen Ärzten 2006, zum Thema "Pfingsten und seine Bedeutung für Ärzte", erhielten wir folgende Antworten:
- "Pfingsten? 'Bedrohliche Erscheinungen' mit Sturm, Feuer, unerklärlichem Verhalten - als Bild und Trost bei den verstörenden Zuständen meiner Patienten." (Dr. B.N.)
- "Für eine Kultur der Nächstenliebe sorgen (sonst machen wir uns mitschuldig)."
- "Barmherzig handeln."
- "Geduldig sein."
- "Andere unterweisen."
- "Dem Hl. Geist eine Chance geben, damit er bei uns landen kann. Gebet braucht Raum, damit es in uns wirken kann. Komm, Heiliger Geist!"
Klischee zwischen Ärzten und Priestern:
Ärzte: "Halbgötter" in Weiß
Priester: Pathetisch anmutende "Exoten"
Öffentliches Meinungsbild:
- Ärzte werden eher geschätzt, sind gesellschaftlich angesehen.
- Priester besitzen eine gewisse Anerkennung durch das Weiheamt, doch das Ansehen dieses Berufes hat gelitten (durch die Medien, den Zeitgeist)
Verbindung/Gemeinsamkeiten:
- Langjähriges, akademisches Studium
- Umgang mit den Nöten der Mitmenschen
- hohe berufliche Anforderung
- Zielorientierung: Heil (körperlich, psychisch, seelisch), ganzheitliche Gesundung
Warum ist die Zusammenarbeit zwischen Ärzten/Ärztinnen und Priestern wichtig und möglich?
- Körper und Seele sind aufeinander abgestimmt.
- Die Seele ist ein geistiges Lebensprinzip.
- Der Körper ist "Tempel des heiligen Geistes".
- Glaube und Vernunft widersprechen sich nicht, sondern bedingen einander.
- Geistes- und Naturwissenschaft haben dieselbe Ursache, warum also streiten?
- Ethik und Medizin sind kein Gegensatz, sondern müssen zusammenwirken.
- Gott will das Heil des ganzen Menschen.
Gegenseitige Unterstützung
Die Priester ...
- unterstützen den Patienten in seiner Krankheit,
- motivieren den Patienten, zum Arzt zu gehen,
- sorgen für seelsorgerliche Betreuung des kranken Gemeindeglieds zu Hause/in der Klinik
- machen Hausbesuche auch bei kirchen- und glaubensfernen Kranken, Alten, Behinderten;
- überbringen eine Todesnachricht als Vermittler
- bieten Notfallseelsorge an
- wirken mit bei KIT (Krisen-Interventions-Team)
- unterstützen Ärzte in Gewissensfragen,
- sind persönlicher Seelsorger für den Arzt/ Notarzt
- geben Hilfe durch
Messfeier: Aufopfern/ ntention in den Anliegen von Lebenden, Ärzten für Verstorbene
Gebet: Heilungsgebet, Sterbegebet
Segen: Segnung von Personen, Segnung von Gebäuden, Dingen, Andachtsgegenständen
Krankensalbung
Taufe/ Nottaufe bei Sterbenden
Wir als katholische Ärzte/Ärztinnen ...
- vermitteln einen Priester für Kranke, Angehörige, Mitarbeiter, Arztkollegen
- ermöglichen eine angemessene Klinik-Seelsorge
- anerkennen den Wert des Seelsorgers
- verweisen den Priester nicht des Zimmers
- bemühen uns um ein gutes Miteinander auf allen Ebenen (Klinik, Heimatpfarrei)
- sprechen religiöse Themen an
- drängen niemandem unsere Meinung auf
- helfen, menschliche, barmherzige Lösung finden
- rufen bei Sterbenden/ Verstorbenen so schnell wie möglich den Priester
- sprechen fern stehende Patienten/ Angehörige auf Glaube und Kirche an
- verweisen auf die Sakramente, Krankensalbung, Heilige Messe, Beichte, Krankensegen
- dienen als Ratgeber des Priesters in medizinischen Belangen und gesunder Lebensführung
Schluß
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr. (I) Gero Winkelmann,
(Leiter der BKÄ-Ärztevereinigung)
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Einrichtung dieser Website am 9-1-2006 (für KÄM), gw + 31-1-2010 neu für BKÄ, - Remake 8-2015, - Typo3-Update 4-2019, last update 25-2-2021