Sterbefasten - kurz
Sehr geehrter Besucher,
lieber Arztkollege, Medizinstudent, Angehörige, Pflegende, Patienten,
motiviert durch eine Anfrage einer katholischen Journalistin versucht die Vereinigung Katholischer Ärzte eine klare ärztlich-christliche Haltung zum modernen Begriff 'Sterbefasten' herauszuarbeiten.
Mehrere aktive katholische Ärzte und Prolife-Ärzte aus Deutschland und Österreich sind befragt worden.
Gibt es Vorteile, gibt es Nachteile und Gefahren beim Sterbefasten?
Was dürfen Ärzte, Pflegende und Angehörige nicht versäumen oder übersehen?
Wie werden die Grenzen zwischen Selbstbestimmung und Beihilfe zum Suizid oder gar zum SUIZID selber definiert?
Aufruf an Ärzte
Rundbrief am 18.2.2015 an BKÄ-Ärzte:
UMFRAGE Nr. 2-2015 "Sterbefasten"
Liebe katholische Arztkollegen in ganz Deutschland und Österreich,
es geht um Ihre geschätzte Meinung / Mitteilung von Erfahrungen zu
einem aktuellen Thema aus dem Themenkreis EUTHANASIE.
Heute rief mich eine Redakteurin der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) aus Bonn an und fragte mich und damit auch Sie über Ihre ärztliche Meinung.
Definition: Sich selbstbestimmt das eigene Lebensende festsetzen;
durch Nahrungs- und Medikamentenverweigerung.
Ich sehe ein solches Verhalten* – auch bei oder trotz Demenz – als eine Eigen-Initiative, als erlaubte, natürliche und letztlich auch hilfreiche ‚Notbremse‘ des Patienten / Morirturus selber.
Die Freiheit und Selbstbestimmung des Patienten sollen respektiert werden.
Vielen Dank für Ihre Antwort und Anregungen. - Freundliche Grüße zur Fastenzeit
(Dr. (I) Gero Winkelmann, Leiter des BKÄ)
* Als Bereitschaftsarzt komme ich bei einer Leichenschau öfters mit dem Faktum in Berührung, wenn bei Vorliegen einer Patientenverfügung der Wille des Menschen am Ende seiner Tage durch Angehörige + Pflegende + Hausarzt respektiert worden ist und der Tod durch Exsiccose / Unterer-nährung vorangetrieben worden ist.
Umfrageformular als pdf-Datei: Hier
Erweiterte Anfrage
Am 19-2-2015 schreibt Dr. Winkelmann an weitere Kollegen:
Liebe weitere katholische Arztkollegen,
liebe Prolife-Ärzte (gegen Euthanasie), liebe EPLD-Ärzte, Chefärzte,
liebe Mitglieder des BKÄ-Arbeitskreises Berufsethik,
Klinikseelsorger, Journalisten,
mein gestriger Rundbrief zum Begriff Sterbefasten hat ein kräftiges Echo ausgelöst.
Ich selber hatte zuvor noch nichts vom Begriff 'Sterbefasten' gehört und kam erst durch die Anfrage der Kath. Nachichtenagentur darauf.
Im Internet gibt es seit 2014 viele Hinweise aus palliativer und Patienten-Selbsthilfesicht.
Es gibt sogar Bücher und Vodeos.
Kurz:
Zeit, daß auch wir katholischen-christlichen Ärzte uns Überlegungen machen und unsere fundierte Meinung kundtun.
(Meinungsbildung tot Not! Aber bitte nicht nur kurz und abwiegelnd:
Die katholische Kirche erlaubt das nicht, basta.)
Vielleicht hat jemand von uns Ärzten eigene dienstliche Erfahrungen oder mit seiner Familie gemacht?
Wollen wir wirklich jeden Mitmenschen (oder vielleicht auch uns selber!) mit einer PEG-Sonde beglücken?
Darf niemand mehr an Exsiccose und Hunger sterben?
(Wie wird in der 3. Welt eine Oesophagusstenose behandelt…..?)
Wollen und dürfen wir Ärzte unsere Mitmenschen zum Weiterlebenmüssen zwingen?
Bis vor lauter Streß bei einer kachektischen Alzheimer-Kontraktur- PEG-Patientin die Gastrointestinalblutung kommt?
(Das erlebe ich leider imm er wieder im Ärztlichen Bereitschaftsdienst...)
Selbstmord - nein, menschenwürdiges Leben - JA.
Liebe Grüße aus München
Ihr
Dr.(I) Gero Winkelmann
Informationen & Links zum Thema
Bei der Internet-Recherche sind uns folgende Veröffentlichungen aufgefallen:
1) Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sterbefasten
2) Rezension im Internetportal der römisch-katholischen Kirche im Kanton Bern:
http://www.sterbefasten.de/aktuelles/rezension-im-internetportal-r-misch-katholischen-kirche-im-kanton-bern
3) Begriff FVNF
Forschung zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF)
Info: http://www.sterbefasten.de/inhalt/links-downloads
4) Deutscher Hospiz- und Palliativ-Verband:
http://www.dhpv.de/aktuelles_presse_pressespiegel.html
5) Literatur:
Buch 'Ausweg am Lebensende', 2012 , Booromäus-Medien
http://www.borromedien.de/produkt-0/ausweg_am_lebensende/282537
6) Fernsehen:
'Gibt es ein glückliches Sterben?'
19. November 2013 von Redaktion ANNE WILL,https://annewill.blog.ndr.de/2013/11/19/glueckliches-sterben/comment-page-3/
Fragen, Meinung
Rückmeldung ans BKÄ-Büro in München, Fax 089 – 61 50 17 18
Name: .............................
1) Meine Meinung zum ‚Sterbefasten‘:
2) Vorsicht, bitte beachten:
3) Sonstiges:
Antworten
1. Allgemeinarzt aus Lindau:
- Der Begriff 'Sterbefasten' ist verwirrend und eine geistige Vorbereitung, alte und schwer kranke Menschebn zu töten (Euthanasie).
- NEIN zu einem verzögerten Suizid,
- die Kirche erlaubt keinen Suizid,
- Fasten ist eine freiwillige Willensentscheidung,
- NEIN zu einem HUNGERSTREIK.
Jedoch:
Keinen APPETIT zu haben ist den krankhaften Umständen geschuldet und gilt daher nicht als freiwilliges Fasten.
Erlaubt in palliativer Situation (moribund), der Natur ihren Lauf lassen.
Schluß
Vielen Dank für Ihren Besuch und Ihr Interesse.
Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr. (I) Gero Winkelmann,
(Begründer und Leiter des BKÄ)
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