Apotheker unter Druck wegen der Pille danach - Ethik-Notfall - kurz
Die Münchner BKÄ-Ärztegruppe hat im Juni 2019 einen Hilferuf aus einer Apotheke (kath.) erhalten, die jetzt unter Druck (Kontrahierungszwang) der Landesapothekerkammer steht: Eine Kundin war enttäuscht gewesen, in jener Apotheke nicht die 'Pille danach' zu erhalten.
Der BKÄ informiert all seine Kollegen und verbundenen (christlichen) Apotheker. Vielleicht läßt sich eine Lösung für die betroffene Apotheke* finden. Wir ÄRZTE sind 'fein raus', weil seit 2015 keine Rezeptpflicht mehr für die Verordnung der Pille danach besteht. Trotzdem sind gerade wir christlichen Ärzte aufgefordert, uns mit dem Thema zu beschäftigen. Denn die 'Pille danach' ist kein harmloses Medikament...
*Pardon: Das Geschlecht des Apothekers / Apothekerin wird nicht angegeben, um ein schwebendes Verfahren nicht zu gefährden und keine 'Nachforschungen' seitens der Gegner zu ermöglichen.
Apotheken-Notfall in München
Am 18.6.2019 erhält das Münchner BKÄ-Büro folgende Zuschrift:
Sehr geehrter Herr Dr. W...!
.... denn ich habe als Apothekerin die 'Pille Danach' nicht vorrätig und nun eine Beschwerde einer Kundin, die mein rechtswidriges (weil Kontrahierungszwang) Verhalten verfolgt haben möchte.
Im Anhang sende ich Ihnen den Brief der Apothekerkammer mit der Stellungnahme der Kundin und als zweites Dokument meine Antwort.
Gern möchte ich Sie um Unterstützung bei der Formulierung meines Briefes bitten, sofern es Ihre Zeit erlaubt. Vielleicht haben Sie noch die eine oder andere Literaturstelle oder Studie, die ich verwenden könnte?
Haben Sie ganz herzlichen Dank schon jetzt für Ihre Freundlichkeit und Mühe und liebenswerte Hilfe
Ihre XY
Vorwürfe in Kurzfassung
a) - Mir steht eine Versorgung mit Medikamenten zu, dafür hat die Apotheke Sorge zu tragen:
- ApootherInnen dürfen die Abgabe von Medikamenten nicht aufgrund ihrer eigenen ethischen Bedenken verweigern.
- Es wurde keine Prüfung meiner Situation vorgenommen, bevor dieses Werturteil ('Pille danach auch mit abtreibender Wirkung') ausgesprochen wurde.
- Der Hinweis, daß die PD nur nur den Zyklus verschiebe, wurde nicht akzeptiert. DSies widerspräche den medizinischen Fakten, sein grob fahrlässig, sei eine Fehlinformation und stünde gegen die Informations- und Beratungspflicht,.
- Die PD sei keine 'Abtreibungspille', sondern nach der Befruchtung wirkungslos.
- Durch die fahrlässige und rechtswidrige Handlung stand die Apothekerin einer sofortigen Einnahme leider im Wege und mißachtete den Kontrahierungszwang, dem sie nach deutschem Recht untersteht..
- Hierdurch fühle sie sich sich enorm in ihrer persönlichen Entscheidung, die PD einzunehmen, eingeschränkt, auch sei ihr Recht, frei über sie und ihren Körper zu entscheiden, stark tangiert.
b) § 1 der Berufsordnung für Apotheker : Der A. hat die öffentliche Aufgabe, die Bevölkerung ordnungsgemäß mit Arzneimitteln zu versorgen,
Der A. hat seinen Beruf gewissenhaft auszuüben:
Dr. A. hat dem Vertrauen zu entsprechen, das den Angehörigen seines Berufes entgegengebracht wird.
§ 7 BO sind Patienten, Ärzte... über Arzneimittel ... zu beraten und zu informiern (Arzneimittelsicherheit, sinnvolle Therapiebegleitung)
§ 7,4 (Apothekenbetriebsordnung): Verschreibungen sind in einer angemessenen Zeit auszuführen
§ 8,1 BO: Kontrahierungszwang gilt für alle Arzneimittel, auch für apothenpflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel - als Ausfluss und Ausprägung des Grundsatzes
in § 1 Apothekengesetz (gebotene Sicherstellung einer ordungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung)
Anfrage und Aufruf an Apotheker und Ärzte
Am 24.6.2019 schreibt das Münchner BKÄ-Büro an ca. 150 Ärzte, Apotheker, Christen.
Sehr geehrte, liebe APOTHEKER, Ärzte, Prolifer, Mitchristen, Journalisten,
in München ist ein akutes Problem in einer Apotheke* (kath) aufgetreten:
Die de-facto Weigerung, die 'Pille danach' abzugeben hat jetzt zu einer massiven Beschwerde einer enttäuschten Kundin und zu einem Verfahren bei der Bayer. Apothekerkammer geführt.
Bei unserem Münchner BKÄ-Ärztekreis wurd angefragt, inwiefern wir hier jetzt argumentativ helfen können.
Ich gebe diesen Notruf an Sie, liebe Kollegen und Freunde kin ganz Deutschland und Europa weiter, die Sie sich für das Recht auf Leben und Ethik im Berufsleben einsetzen.
Ihre Meinung?
Wie jetzt offiziell handeln? (Als Ärzte, Prolifer, Geistliche, …)
Was machen die kath. Apotheker, z.B. St. Albertus Magnus Apothekergilde? Schade, auf deren Website fehlt das Thema 'Pille danach' …)
Wie sieht die Weigerung oder die Abgabe auch aus kirchenrechtlicher, moralischer, ethischer Seite aus?
Ist eine Berufsaufgabe für praktizierende Chisten zu erwägen?
Oder ist es zu dulden, mit den Wölfen zu heulen und eben die PD abzugeben?
Was sagt GOTT dazu?
Wir haben eine Sonderseite 'Apotheker unter Druck- Ethik-Notfall' eingerichtet, auf der Fakten und Aussagen stehen, falls Sie das Thema interessiert:
https://www.bkae.org/index.php?id=1720
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Ihr Gebet (für die Apothekerin und andere leidende Apotheker im Lande) und für Ihre Stellungnahme.
Freundliche Sommergrüße aus München
Ihr
Dr.(I) Gero Winkelmann
Prakt. Arzt, Leiter des Bund Kath. Ärzte BKÄ
Truderinger Str. 53
D-82008 Unterhaching
Tel. 089 - 61 50 17 17
www.bkae.org (schon seit 2007 dort ein Thema, viele Sonderseiten 'Apotheker, Pille, Pille-Danach, Konflikt,…)
Sonderseite 'Apotheker für das Leben': https://www.bkae.org/index.php?id=499
Bitte diese Information + Anfrage an Ihren Bekanntenkreis, auch an Prolifer und Pharmaziestudenten weitergeben.
(Gibt es bereits Initiativen zum Schutz der Apotheker in diesem speziellen Anliegen?)
*Pardon: Das Geschlecht des Apothekers / Apothekerin wird nicht angegeben, um ein schwebendes Verfahren nicht zu gefährden und keine 'Nachforschungen' seitens der Gegner zu ermöglichen.
Neueste Artikel zum Thema
1) Auf der Seite des Bundesverbands Lebensrecht (Berlin) schriebt Prof. Dr Paul Cullen:
https://www.bundesverband-lebensrecht.de/folgen-der-pille-danach-ignorieren-apotheker-kritisieren-fragwuerdige-preisverleihung/
2) Auf der Seite der CDL: 'Pille danach - nur ein Verhütungsmittel?'
http://www.cdl-rlp.de/Unsere_Arbeit/Abtreibung/Pille-danach.html
3) Schweizer Lebensrechtsorganisation 'Mama' (Basel) schreibt 2015: '... oft abtreibend' (US-Studie)
https://www.mamma.ch/nachrichten/news-detail/2015/03/die-pille-danach-wirkt-oft-abtreibend/66bda23ed2b28b1e069ef709a4d65dfc/
4) Deutsche Apothekerzeitung: Wirkungsweisen:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-10-2015/lng-oder-upa-das-ist-hier-die-frage
5) Erzbischof Zymowsky (+) widerspricht Kardinal Meisner (+):
https://charismatismus.wordpress.com/2013/05/25/erzbischof-zimonski-widerspricht-kardinal-meisner-es-ist-bekannt-das-die-pille-danach-abtreibend-wirkt/
Reaktionen, Hilfsangebote
Am 24.6.2019 kam der Gedanke wegen des Drucks zur Abgabe gegen das eigene Gewissen auf:
a) Den Beruf des Apothekers zu wechseln oder in ein Labor zu gehen:
b) Grundsätzlich sei es nicht gut gewesen (2015):
- die Abgabe der PD durch Apotheker zu akzeptieren,
- den Verkauf durch Apotheken zu propagieren und die PD als nicht-schädlich zu deklarieren.
c) Bereits mit Aufnahme des Pharmaziestudiums oder vor Arbeitsbeginn als Apotheker häte man sich derartige kritische Konstellationen, gerade als Christ!, stellen müssen.
Schluß
Vielen Dank für Ihr Interesse! Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr. (I) Gero Winkelmann,
(Leiter der BKÄ-Ärztevereinigung)
Weitere Infos auf dieser Website unter:
Kurz, Aktuelles, Neue Websites hier, Interesse & Mitarbeit,
Info-Flyer zu diversen BKÄ-Themen und Regionen bestellen unter info[at]bkae.org
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