Hygienefragen bei der Kommunionausteilung - kurz
Sehr geehrter Besucher,
lieber Arztkollege, Medizinstudent, Geistlicher, ...
die Initiative Katholischer Ärzte BKÄ wird mit Fragen zur Hygiene bei der Mund- oder Handkommunion gerade in Zeiten der Corona-Krise konfrontiert - auch im Herbst 2023 wieder.
Einerseits besteht die kirchliche Anordnung, seit dem 5. Mai 2020 in den für öffentliche Gottesdienste wieder geöffneten Kirchen die Hl. Kommunion nur mit der Hand zu empfangen.
Andererseits wird auf zwingende religiöse Gründe für den Empfang als MUND-Kommunion hingewiesen und die italienische katholische Ärztevereinigung AMCI - mit der wir seit Jahren in gutem Kontakt sind - warnt vor der HAND-Kommunion, weil die Hände des Gläubigen kontaminiert seien und daß dadurch erst recht eine mögliche Infektion durch das Corona-Virus bestünde.
(Der Priester desinfiziert sich vor der Austeilung die Hände und zieht Einmal-Handschuhe an, außerdem trägt er eine Gesichtsmaske - die Gläubigen ebenso.)
Anfrage einer Wiener Ärztin von 2020
Am 21.5.2020 erhielt das Münchner Büro der BKÄ-Ärzteinitiative eine Anfrage einer gläubigen, katholischen Ärztin aus Wien:
Sehr geehrter Herr Kollege Dr. W.!
Ich bin Ärztin aus Wien, i.R. und als gläubige Katholikin besorgen mich natürlich die Vorgänge innerhalb unserer Kirche sehr, ganz besonders aber die Entwicklungen der letzten zwei Monate.
Im Gegensatz zu früher gibt es in Österreich leider keine Vereinigung von katholischen Ärzten mehr, daher wende ich mich heute an Sie.
Ein mir bekannter Priester sprach mich an, ob es möglich wäre, dass sich Ärzte im deutschen Sprachraum zu einem - unserer Ansicht sehr wichtigen - Thema äußern sollten:
Es geht darum, dass man die Gläubigen derzeit zur Handkommunion zwingt, und das obwohl die Mundkommunion nach wie vor die ordentliche Form des Kommunionempfanges ist.
Ich weiß, dass das ein Thema ist, über das sich auch die Gläubigen streiten, aber Tatsache ist, dass die Praxis der Mundkommunion praktisch durchgehend seit dem 7. Jahrhundert in der Kirche praktiziert wurde und die derzeitige Krise nicht dafür benützt werden sollte, hier etwas endgültig einzuzementieren, noch dazu mit Argumenten, die nicht stichhaltig sind.
1) Der Vorsitzende der italienischen Katholischen Ärztevereinigung (AMCI) hat diesbezüglich eine Stellungnahme veröffentlicht und darauf hingewiesen, dass die Mundkommunion sicherer ist als die Handkommunion - was auch meiner Meinung entspricht.
Hier das diesbezügliche Link: https://katholisches.info/2020/05/18/vorsitzender-der-katholischen-aerztevereinigung-handkommunion-ansteckender-als-mundkommunion/?fbclid=IwAR0zoFMXi2C_6YhS-gNHa2_z3mKNV2gTDommy5Morqti9usP4LZ_AqBUySc
2) Ich schicke Ihnen im Anhang auch eine Stellungnahme von P. Ramm, Bischofsvikar FSSP, Schweiz, zu diesem Thema.
Bezüglich der Hygiene sind v.a. die letzten beiden Seiten informativ.
Quelle: TAGESPOST, 25.5.2020: https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/gewissensfrage-mundkommunion;art4874,207872
Für die Gläubigen, die sich der Tradition der katholischen Kirche verpflichtet sehen (ich zähle mich dazu) ist die Handkommunion einfach keine Alternative.
Darüberhinaus aber sollte man die wenigen mutigen Priester unterstützen, die sich derzeit noch trauen, die Kommunion der Tradition gemäß zu spenden und die leider immer wieder von Spitzeln verraten werden.
Es wäre auch wichtig, den Gläubigen die diesbezügliche Angst zu nehmen.
Denken Sie, dass Sie dieses Thema aufgreifen könnten? Ich würde mich natürlich anschließen, kenne aber selbst nur eine Ärztin in Wien, die evt. mitmachen könnte. Es gibt leider nicht mehr viele gläubige Ärzte in Österreich...
Mit herzlichen Grüßen aus Wien, Dr.med. E.
Bitte um Auskunft an BKÄ-Ärzte in Deutschland und Österreich - fachliche Fragen
Am 25.5.2020 informiert das Münchner BKÄ-Büro einen Teil seiner Ärzte in Deutschland und Österreich, aber auch einige beratende Priester:
Sehr geehrte Frau Kollegin .... in Wien,
vielen Dank für Ihre Mitteilung und Anfrage, inwiefern wir deutschen katholischen Ärzte wegen der Corona-Krise den Empfang der Mund- oder / und Handkommunion als hygienisch gefährlich ansehen.
Die AMCI-Ärztevereinigung (damals Verursacherin, daß ich 2004 hier in München den Bund Katholischer Ärzte aufgebaut habe) hatte ja mitgeteilt, sie sehe die derzeitig praktizierte Handkommunion als hygienisch gefährlich an.
Ich leite Ihre Anfrage daher an einige Kollegen und unsere beratenden Priester des BKÄ weiter.
Alles Gute, herzliche Grüße aus München, der Stadt mit dem Schrein der Hl. Kosmas &Damian, unserer Patrone.
Ihr
Dr.(I) Gero Winkelmann
PS:
Folgende fachlich-hygienische Fragen stellen sich:
a) Das Gefährliche an der MUND-Kommunion?-
Kontaminierte Ausatemluft beim 'Amen-Sagen' im Moment des Kommunionempfang auf die Zunge, so daß des Priesters Hand mit 'krankem' Dampf kontaminiert wird?
(Pater M. Ramm empfiehlt eine sofortige Desinfektion der Hand, wenn diese in Berührung mit dem Kommunikanten geriet)
b) Das Gefährliche an der HAND-Kommunion?
- Die Hand des Gläubigen ist nicht keimfrei, da weder am Kircheneingang desinfiziert, noch kurz vor der Hl. Kommunion deinfiziert wurde.
Die Hand ist nicht keimfrei, weil sie im Kontakt mit der Kirchenbank, dem eigenen Gesangbuch, dem Taschentuch etc. war.
- Die hl. Kommunion wird keimfrei mit der behandschuhten Hand des Priester gespendet.
- Frage: Woher sollen Corona-Viren beim HAND-Empfang kommen?
Schluß
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Mit freundlicher Empfehlung
gez.
Dr.(I) Gero Winkelmann
Leiter des Bund Katholischer Ärzte
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