Kritische Leserrbiefe zum Thema Organspende & Hirntod

Lieber Arztkollege und Besucher*,

uns erreichen interessante Leserbriefe mit wertvollen Aussagen, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
                                                                           

            
1) "Organspende -  wirklich eine Tat der Liebe und Nächstenliebe?"
                            
- Vom Umgang mit dem Sterben"

"Immer wieder wird das Nachlassen der Bereitschaft zur Organspende bedauert und an die Pflicht der Nächstenliebe erinnert.

Aber ist die "Spende" eines oder mehrerer Organe wirklich eine Tat der Liebe?

Der Tod unter den Messern der Transplanteure ist kein natürlicher.

Mit der Entfernung eines Organs, das es nur einmal gibt - z.B. des Herzens - wird dem Leben des Spenders gewaltsam vom Arzt ein Ende gesetzt. 

Der so genannte "Hirntod" ist eine willkürliche Festsetzung, um eine Transplantation durchzuführen.   

         
1. Den Angehörigen und Freunden wird die Begleitung des Sterbenden in seiner letzten Stunde verwehrt.

Als gläubige Christen wissen wir um die Bedeutung der Sterbestunde, in der Satan und sein Anhang um die Seele des Sterbenden kämpft, um sie von GOTT loszureißen und in die ewige Hölle zu stoßen. 

Aber niemand stärkt den Sterbenden, dessen Gehör erfahrungsgemäß oft besonders feinhörig ist, mit kurzen Gebeten. Ist das christliche Nächstenliebe?


2. Welche Schmerzen*1 muss ein junger Mann ausgehalten haben, der, wie die "Focus"
-Sendung des ORF- Vorarlberg vom 1.3.2008 berichtete, weiße Haare (!) bekommen hat und alle Zeichen eines schweren Todeskampfes aufwies?  Ist das Nächstenliebe?


3.  Und die Ärzte? 
"Im Laufe der großen Operation einer Organentnahme gibt es nicht eine medizinische Handlung, die im Sinne des Hippokratischen Eides dem Wohl des 'Hirntoten' verpflichtet ist"
(Prof. Dr. A. Bergmann, Pflegeakademie Berlin, bei der o.g. ORF-Sendung).


"Hier wird in letzter Konsequenz der Arzt zum Henker herabgewürdigt, ..."
(der Düsseldorfer Chirurgieprofessor und Nobelpreisträger Werner Forßmann, in der Rundfunksendung zitiert).
Belastung des ärztlichen Gewissens - ist das Nächstenliebe?


4.  Auch die schweren Konflikte einer Schwester, die zuschaut, wie das Herz des Organspenders zu schlagen aufhört und die die Situation furchtbar findet, wurden in der ORF-Sendung dargestellt. -      
           
Ist es Nächstenliebe, Schwestern *2 solchen schockierenden Erlebnissen auszusetzen?

5.  Es ist verständlich, dass jemand bei schwerer Erkrankung seine Hoffnung auf eine Organtransplantation setzt.

Aber ist es solidarische Liebe, sich als Organempfänger nur über sein eigenes "Wohlbefinden" zu freuen, ohne an den grausamen Tod des Spenders, seine trostlose Sterbestunde, die Gewissensbelastung von Ärzten und Schwestern zu denken?

Daß Angst, Depressionen und sogar Suizid-Gefährdung bei 50-70 % der Organempfänger auftreten (so Dr. Bergmann), wirft ein Schlaglicht auf deren angebliches 'Wohlbefinden'.

6.  Woher kommen die schweren Gewissensbelastungen der an der Organentnahme Beteiligten?

Es ist die Mißachtung des 5. GOTTES-Gebotes Du sollst nicht töten', das jedem Menschen ja ins Herz geschrieben ist."

München, 21.7.2008, Frau B. *3

Layout + Legende + Kommentar (von Dr. G. Winkelmann)
*1  = sinngemäß 'nnere Schmerzen / Leiden'
*2  = inclusive weiteres Operationssaalpersonal, der Anästhesist, die chirurg. Assistenzärzte, ...
*3     Frau B. ist dem Verfasser persönlich und als Lebensrechtlerin bekannt.


Kommentar zur Verwendung des Begriffs "Nächstenliebe" mehr
 

 

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Caritas-Werbeartikel

Sehr geehrter Herr Westbeld von der Caritas Münster,

ich schätze die Dienste von Caritas sehr.
Leider erweisen Sie der Caritas-Idee einen Bärendienst, indem Sie für Organspende eintreten.

Ich beziehe mich dabei auf Ihren Artikel: "Das sind neu geschenkte Jahre" in
"Sozialcourage" Heft 1/2011 (E 3475 ISSN 1613-8538).

Werbung für Organspende ist in Wahrheit Werbung für Menschenopfer - und das obwohl Gott schon vor über 3000 Jahren durch Sein Eingreifen auf einem Berg in Morija Kund getan hat, dass Er keine Menschenopfer will.


Tatsache ist:
Alle zu transplantierenden Organe werden - ähnlich wie bei der Nieren-Lebendspende - bei lebendigem Leib entnommen, denn Leichenorgane (ex cadavere) sind für eine Transplantation nicht brauchbar.

Der/Die Organspender/in wird - im Gegensatz zur Nieren-Lebendspende - durch die Organentnahme getötet.

Viele Menschen wissen das, erkennen die Hirntod-Falle und haben deshalb keinen Spenderausweis.
Auch die Liste der Natur- und Geisteswissenschaftler,
die das erkennen und offen zugeben, wird immer länger.

Ich verfolge das Thema Organtransplantation seit 1967/68 und weiß, dass
der Hirntod nie als biologischer Tod des Menschen galt.
Er war und ist lediglich ein Abschalt- und Entnahmekriterium.


Sogenannte Hirntote sind allenfalls Sterbende, und die Organentnahme ist ein massiver Eingriff in den Sterbeprozess.
Ich bin Hospizhelfer und sehe und beurteile die Organtransplantation auch aus dieser Warte.

In der Pressemitteilung der Initiative Kritische Aufklärung über Organtransplantation, KAO, vom 03.09.2010 heißt es:
Wenn die Gesellschaft nicht mehr fragt: "Was braucht dieser sterbende 
Mensch?", sondern stattdessen:
"Was brauchen wir von diesem sterbenden Menschen?", dann haben wir das Fundament unseres Zusammenlebens massiv beschädigt:


"Die Würde des Menschen ist unantastbar" - und zwar in allen Phasen seines Lebens.
 
Der Caritasverband sollte sich m.E. in der Angelegenheit Organtransplantation mindestens neutral verhalten.

Ich hoffe, Sie haben die Größe und den Mut, als Ausgleich zu Ihrem Werbeartikel, auch kritische Stimmen zu Wort kommen zu lassen und verweise dazu z.B. auf die Initiative Kritische Aufklärung über Organtransplantation
(www.initiative-kao.de) und den Bund katholischer Ärzte (www.bkae.org).

 Mit freundlichen Grüßen - Alfons Grau, Erlangen, 26-2-2011

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Osnabrücker Ärztetagung 2010

Am 1.9.2010 wird in OSNABRÜCK eine Tagung für Ärzte und Juristen zum Thema Organtransplantation stattfinden, auf Einladung von Bischof Dr. Bode.

Als katholische Lebensrechtsärzte sind wir über die tendenziösen Fragestellungen des Ordinariats erschüttert, insbesondere über die Überlegungen, wie die Organspendebereitschaftsrate zu steigern sei.

Wir haben daher  am 20.7.2010 einen Brief an den Osnabrücker Bischof Dr. Bode gesandt, um unserer Sorge Ausdruck zu geben:

Zum Text:   <link fileadmin redakteur main bilder bkae vorort niedersachsen osnabrueck organspendetag_os_7-10 bkae-os_hirntod-protest_bischof_bode_7-10.doc download herunterladen der datei>mehr

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Schluß

Vielen Dank für Ihr Interesse und mit freundlicher Empfehlung
gez. 

Dr. Gero Winkelmann,
(Leiter der BKÄ Ärztevereinigung)

 

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Wollen Sie mehr über BKÄ wissen? 
Weitere Infos unter:  Kurz, Empfehlungen, Interesse & Mitarbeit

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Installation dieser Seite am 21-7-2010, Gedenktag des Hl Laurentius von Brindisi,  gw, last update am 24-1-2012

 






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