BKÄ zur beabsichtigten Lockerung des Blutspendeverbotes - kurz
Sehr geehrter Besucher,
lieber Arztkollege,
der 'BKÄ-Arbeitskreis Homosexualität' der Initiative Katholischer Ärzte wendet sich in einem Leserbrief an das Deutsche Ärzteblatt (mehr) und auch an die Verantwortlichen des deutschen Blutspendewesens:
'Man sieht die Diskussion um eine Lockerung des Blutspendeverbotes für homosexuelle Menschen skeptisch und fordert aktive Sicherheit für Blutprodukte.
Verharmlosenden Zusagen über eine Abstinenz in 'risikoreichem Sexualverhalten' ist keinesfalls zu trauen.
Die medizinische Wissenschaft ist zur Wachsamkeit aufgerufen, um die Laborärzte, die behandelnde Ärzte und vor allem die Patienten nicht in Gefahr zu bringen.
Insbesondere ist die Gefahr der sog. 'diagnostischen Lücke' ernst zu nehmen.'
Link zum Originalartikel im DÄ:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/141953/Haemotherapie-Blutspendeverbot-fuer-Homosexuelle-auf-dem-Pruefstand#comment19476
Diganostische Lücke bei HIV
Der BKÄ weist auf die Gefahr der sog. 'diagnostischen Lücke' hin.
AKTUELL:
Im deutschen Ärzteblatt Nr. 46-2013 ( 15.11.2013) wird auf S. A 2174 in einem Kasten eine Meldung des Robert Koch-Instituts, Berlin, hervorgehoben:
"HIV: Neuinfektionen in Deutschland auf hohem Niveau".
74% der Neu-Iinfektionen stammen von 'Männern, die Sex mit Männern haben'.
EIN DRITTEL der Neu-Infektionen wird sehr früh - im ersten Jahr nach der Infektion- erkannt.
ZWEI DRITTEL werden zum Teil erst dann diagnostiziert, wenn
- Symptome einer opportunistischen Erkrankung oder
- gesundheitliche Probleme aufgrund eines Immundefektes
aufgetreten sind.
Die durchschnittliche Dauer zwischen HIV-Infektion und HIV-Diagnose berträgt etwa FÜNF Jahre.
(Bei 50% der HIV-Infizierten NEUN Jahre.)
Der Anteil dieser späten Diagnose könne durch 'häufigere Testung von Menschen mit Infektionsrisiken auf HIV reduziert werden.'
Brief an Verantwortliche
1-8-2013, zum Leserbrief an das Deutsche Ärzteblatt (mehr)
Thema:
Sichere Blutprodukte - Vorsicht vor 'Lockerung der Bestimmungen für die Blutspenden bei Homosexualität'
Arbeitskreis Homosexualität des Bund Katholischer Ärzte, Deutschland, nimmt kurz Stellung zu einem Bericht im Deutschen Ärzteblatt 'Hämotherapie' vom 26.6.2013, Leserbrief
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Verantwortliche für die Blutspenden und Transfusionsmedizin,
sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit übersenden wir Ihnen unseren kurzen Leserbrief ans Deutsche Ärzteblatt und bitten um Kenntnisnahme unserer Sorge
1. BKÄ-Widerspruch zur BÄK-Meldung (Ärztekammer), das Blutspendeverbot für homosexuelle Männer zu lockern.
In der Meldung, die Bundesärztekammer wolle sich für eine Lockerung des Blutspendeverbots für homosexuelle Männer einsetzen, fehlt eine stichhaltige Begründung.
2. Wir sehen keine Diskriminierung von Homosexuellen, wenn aus Vorsichtsgründen auf eine Blutspende verzichtet wird.
3. Wir bitten alle Blutspendedienste, Institute und Gremien, weiterhin aufmerksam zu sein und mit Achtsamkeit und Wissenschaftlichkeit auf Sicherheit zu setzen, insbesondere was die 'diagnostische Lücke' und beschwichtigende Behauptungen bezüglich des eigenen, lange zurückliegenden risikoreichen Sexualverhaltens angeht.
4. Bitte glauben Sie nicht prinzipiell irgendwelchen verharmlosenden Beteuerungen oder bauen Ihr Sicherheitskonzept gar auf solche auf.
Denken Sie als medizinisch, politisch und gesellschaftlich Verantwortliche bitte auch an den Einfluß von 'Interessengruppen' und an 'Vernebelung'.
5. Die medizinische Wissenschaft möge bitte wachsam sein und sich weder durch den Zeitgeist noch durch einseitige politische Bestrebungen irritieren, unter Druck setzen oder gar lähmen lassen.
6. Der BKÄ sieht keine Entwarnung für die infektionsreiche Situation.
Praktizierte, aktive Homosexualität ist immer risikoreich und sollte nicht durch noch mehr Laborüberwachung von 'in gutem Glauben angenommene Blutspenden' abgesichert werden müssen.
7. Handeln Sie bitte so, daß wir behandelnden Ärzte und unsere Patienten, die Blutprodukte benötigen, volles VERTRAUEN haben können.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und all Ihre Bemühungen.
Mit allen guten Wünschen und mit freundlichen Grüßen aus München
Dr. (I) Gero Winkelmann
Prakt. Arzt, NHV
Leiter der Ärztevereinigung BKÄ - Bund Katholischer Ärzte
(+ BKÄ-Arbeitskreis Homosexualität*)
PS:
Seit 2011 gibt es einen eigenen 'BKÄ-Ärztekreis Homosexualität', in dem interessierte Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und Österreich sich mit den spezifischen, 'No-Go-' Themen befassen:
- Immer mehr Menschen aus aller Welt fragen bei uns nach und bitten um Hilfe,
- Neue Ursachen für Homosexualität, insbesondere eine vermutete epigentische Vererbung (auf syphilitischer Grundlage),
- Benennung von Hilfsmöglichkeiten (um das verpönte Wort 'Therapie' nicht zu gebrauchen) bei Leiden und Problemen,
- Integration von Ärzten, Psychotherapeuten, Geistlichen, Selbsthilfegruppen in eine 'Hilfsstrategie',
- Motivaton und Ermutigung dieser Kräfte,
- wissenschaftlicher Gedankenaustausch,
- ärztlicher Widerstand gegen politische Betrebungen,
- wissenschaftlich-ärztliche Argumentation - auch auf christlicher Grundlage.
Weitere Verbote
In der NDR-Panorama-Sendung "Schwul in Deutschland" am 6. + 8.5.2014 (mehr) wurden die Zuschauergemeinde und viele praktizierende Homosexuelle überrascht:
Homosexuelle sind nicht zugelassen zur Blut- und Knochenmarkspende!
Begründung:
Das Sexualleben des Homosexuellen ist potentiell gesundheits-gefährdend (Infektion!) für sich und den Partner und für andere junge Leute, die verführt werden.
- Daher dürfen praktizierende Homosexuelle weder Blut,
- noch Knochenmark,
- noch Organe spenden.
(Ein HIV-Test kann über 6 Monate falsch negativ sein!)
Daher haben wir Ärzte nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, uns fachlich (liebevoll!), schützend einzumischen.
Nein zur Blutspnde: Europ. Gerichtshof 2015
Es geht um die Aufweichung des Blutspendeverbotes für jene Risikogruppe.
Vorgang:
'Ein französisches Gericht hatte beim EuGH angefragt, ob ein generelles Blutspendeverbot für homosexuelle Männer in Frankreich mit den Grundrechten der Union vereinbar sei.
Lt. EuGH vom 29.4.2015 ist ein solcher Ausschluss aber nur gerechtfertigt, wenn unter den Betroffenen eine hohes Übertragungsrisiko für schwere Infektionskrankheiten wie AIDS besteht und zugleich wirksame Nachweistechniken oder weniger belastende Methoden fehlen, um das hohe Gesundheitsschutzniveau der Empfänger sicherzustellen. '
http://www.profamilia.de/newsletter/service/einzelansicht/article/europaeischer-gerichtshof-auch-homo-und-bisexuellen-maennern-koennen-blutspender-sein-es-kommt-auf-das-individuelle-sexualverhalten-an.html?noMobile=1&cHash=759411717402814ac81663397d8220fd
Auch das i-Daf-Institut schreibt am 30.5.2015:
So entschied der Gerichtshof der EU am 29. April 2015 (C-528/13), dass homosexuelle Männer von Blutspenden ausgeschlossen werden dürfen, weil homosexuelle Handlungen noch immer ein unkontrollierbares Gesundheitsrisiko darstellen.
'Es muss feststehen, dass für diese Personen ein hohes Übertragungsrisiko für schwere Infektionskrankheiten, wie insbesondere HIV, besteht und dass wirksame Nachweistechniken oder weniger belastende Methoden fehlen, um ein hohes Gesundheitsschutzniveau der Empfänger sicherzustellen', schreiben die Richter der EU.
Der gleichgeschlechtliche Lebensstil ist also nicht nur gefährlich, er ist eben auch unterschiedlich zu sehen.
Zunahme von Infektionskrankeheit in 2024
AKTUELL 2024:
Im Münchner Merkur (Feb. 24) wurde auf eine deutliche Zunahme von HILV- und Geschlechtskrankheiten von 2023 auf 2024 in BAYERN hingewiesen
Schluß
Vielen Dank für Ihren Besuch und Ihr Interesse.
Weitere Infos auf dieser Website unter:
Kurz, aktuell, Neue Seiten auf dieser Website, Interesse & Mitarbeit,
Zurück zu: Medizin + HS, Deutschland, Start, Stichwort,
Installation dieser Seite am 1-8-2013, Gedenktag des Hl. Alfons v. Liguori, gw, - Remake 8-2015, - Typo3-Update 4-2019, last update am 12-9-2020,
Akltualisierung 1-7-2023, 25-2-2024