BKÄ-Brief an den Bischof - kurz
Sehr geehrter Besucher,
lieber Arztkollege, Medizinstudent, Geistlicher, Psychotherapeut,
die Vereinigung Katholischer Ärzte, BKÄ, entgegnet mit einem detaillierten Brief am 22.7.2014 den Behauptungen des Trierer Bischofs Stefan Ackermann zur Homosexualität.
Die BKÄ-Ärzte fühlen sich durch die Saarbrücker Äußerungen direkt angesprochen und angegriffen und bringen medizinische und theologische Fakten.
Es geht darum, eine klare ärztlich-christliche Stimme zu erheben, nicht zum Protest, sondern zur Klarstellung und zur Linderung und Verhinderung von Leiden.
Einleitung
22-7-2014, gw
Betr.: Ihre Aussagen über ärztliche Heilung bei Homosexualität auf der
Podiumsdiskussion mit dem Homosexuellenverband am 16.7. 2014 in
Saarbrücken
Hier: Mit einigen Positionen sind wir nicht einverstanden - Information
Exzellenz, sehr geehrter Herr Bischof Ackermann,
sehr geehrte Damen und Herren Verantwortliche, Geistliche und Arztkollegen,
mit Sorge haben wir die Berichte über Ihre Aussagen bei der Saarbrücker Podiums-diskussion über Homosexualität gelesen:
1) Die katholische Kirche bezeichne Homosexualität nicht als Krankheit, …
2) Homosexualität sei nicht frei gewählt.
"Ich muss meine sexuelle Identität annehmen, wie immer sie aussehen mag."
3) "Wenn es Gruppen gibt, die Homosexualität heilen wollen, tun sie das nicht im
amtlichen Auftrag."
Wir nehmen nachfolgend Stellung zu Ihren Äußerungen und bitten Sie und Ihre Mitarbeiter und Mitbrüder um ein eine Richtigstellung und auch um ein Weiter-Denken in diesem wichtigen Anliegen.
Mit freundlichen Grüßen aus München
(Dr. (I) Gero Winkelmann + Dr.med. Karl Steudel + Dr.med. Peter Halama)
Leiter des BKÄ + AK-Homosexualität
1. Einleitung ins Thema
1. Einleitung:
Ihre Aussagen beziehen sich wohl auf die Panorama-Fernsehsendung 'Schwulenheiler' und den entsprechenden ZEIT-Bericht.
Hier wurde Front gemacht gegen die Tatsache, daß es Heilmöglichkeiten für veränderungswillige Homosexuelle gibt.
Explizit wird über zwei frei-evangelische Ärzte berichtet, die mittels Gebet und Salbung heilen.
Auch habe es früher sog. 'Umpolungen' gegeben.
Der Bund Katholischer Ärzte jedoch hat - bereits vor Jahren - ein medizinisch-psychothera-peutisches-spirituelles Heilprogramm formuliert für jene Homosexuellen, die sich helfen lassen und verändern wollen. (Mehr)
Auch warnt er vor schweren Gesundheitsrisiken durch sexuelle Praktiken und Verführung durch aktive Homosexuelle.
Der BKÄ wendet sich mit seinen Therapiehinweisen an Ärzte, Psychotherapeuten und Geistliche.
ad 1) 'Krankheit'?
Ad 1) Der BKÄ spricht nicht von 'Krankheit', sondern von einer Störung in der Entwicklungsphase, deren Folgezustand behandlungswürdig ist.
Die Kirche spricht in ihrer Lehre von ungeordneter Neigung, schwerer Sünde.
Auch wenn derzeit niemand von Homosexualität als 'Krankheit'sprechen mag, ist der Zustand von Homosexuellen, insbesondere der sexuell aktiven, weit entfernt von einer Normalität.
Nicht ‚krank‘ zu sein, bedeutet keinesfalls, gesund oder gar ungefährdet oder nicht fremdgefährdend zu sein.
Homosexualität hat ganz klar Züge und Ursachen einer Störung, es muß vor ihr aus gesundheitlichen und moralischen Gründen gewarnt werden.
Hilfsmöglichkeiten müssen entwickelt, erlernt und wenigstens angeboten werden, gerade von christlich-katholischer Seite.
ad 2) Frei gewählte Sexualität?
Ad 2) Frei gewählte Homosexualität?
(Auch die aktive Form von HS?)
Seine / derartige sexuelle Identität immer annehmen?
a) Homosexualität hat verschiedene Ursachen und Erscheinungsformen.
Wichtig ist uns der Hinweis auf die Hypothese, daß eine gestörte epigenetische Vererbung von Toxinen einer Syphilisinfektion der Ahnen derartige körperliche und Denk- und Verhaltensweisen verursachen kann. (Mehr)
b) Sexuell und reifungsgestörte, verunsicherte Jugendliche oder Männer in Gefängnissen brauchen klare Hinweise und keinesfalls ‚ Freiheit, ihre Sexualität selber zu wählen‘.
c) Niemand muss ‚seine‘ falsche, unnatürliche Sexualität mit Absicht oder in fatalistischer Weise annehmen.
Vor allem nicht unter der Prämisse: ‚…wie immer sie aussehen mag‘.
Diese Entscheidungsfreiheit zur Sünde und zum Fehlverhalten darf weder ein Arzt, noch ein Geistlicher geben.
Für Ärzte + Seelsorger: Veränderung ist anzustreben und darf zugelassen werden.
ad 3) Heilung ohe amtlichen Auftrag?
Ad 3) 'Gruppen, die heilen wollen ohne amtlichen Auftrag':
Nachdem Sie als katholischer Bischof den frei-evangelischen Ärzten und Vereinen gegenüber nicht weisungsberechtigt sind, empfinden wir als katholische Ärzte Ihre Kritik speziell an uns gerichtet.
a) - Seit wann beauftragt die KIRCHE katholische und andere Ärzte, gewisse Heilverfahren anzuwenden oder nicht? *
- Bedeutet dies, Ärzte (nur katholische?) seien einem 'amtlichen Auftrag' der Kirche, unterworfen?
b) - Sie erwecken in uns den Eindruck, daß wir und unsere evangelischen Kollegen im Widerspruch zur deutschen katholischen Kirche stehen.
c) Eine 'Gruppe' heilt nicht.
*Die BKÄ-Ärzte stehen zu dem allgemeinen Auftrag aus dem Evangelium an die Apostel:
Heilt Kranke, treibt Dämonen aus, macht Aussätzige rein, … -
Die Ärzte unterliegen nicht direkt diesem Auftrag.
Man müsste theologisch prüfen, inwiefern katholische Laien mit einbezogen werden können.
Generelles zur Behandlung und Heilung
Generell:
a) Für Heilung und Therapie sind ÄRZTE zuständig. -
Die Heilkunde darf nur durch Ärzte, Zahnärzte und geprüfte Heilpraktiker ausgeübt werden.
b) Die katholische Kirche hat selber keinen amtlichen (=staatlichen), medizinischen Heilungsauftrag und kann auch keinen solchen fremden oder katholischen Ärzten generell geben.
c) Der Arzt ist lt. ärztlicher Berufsordnung prinzipiell weisungsfrei.
d) Wir christlichen BKÄ-Ärzte stehen natürlich hinter dem heilenden Konzept:
- Christus Medicus,
- Heilung durch Sakramente, Gebet, Segnung, an Wallfahrtsorten, …
II. Grundsätzliches - fehlende Fakten
2. Grundsätzlich:
Wir haben den Eindruck als Katholiken und Ärzte, daß wir in Ihrem Statement mit unserer Haltung und unserem Hilfsangebot gegen die Haltung und Absichten der Homosexuellen in Ihrer Diözese ausgespielt werden.
Wir weisen mit Bedauern hin auf folgende Fakten, die in Ihren Aussagen fehlen oder die mißverstanden werden können:
- Sie signalisieren indirekt, daß Homosexuelle keiner Hilfe bedürfen (‚weil sie ja nicht krank sind‘);
- indem Sie sich damit grundsätzlich gegen Heilungsprogramme aussprechen, noch dazu von solchen, die von christlichen Ärzten seit Jahren entwickelt werden,
('Gruppen, die heilen wollen')
- indem Sie die Lehre der Kirche zur Homosexualität (ungeordnete Neigung, 'schwere Sünde' im Fall des Tuns lt. Katechismus) und ihren, auch biblischen Aufruf zur Umkehr außer acht lassen,
(Umkehr bedeutet nicht 'Umpolung');
- indem Sie die Homosexuellen in ihrer unheilen und ungesunden Denk- und Handlungsweise indirekt bestärken;
- Vor allem ziehen Sie die schweren gesundheitlichen Gefahren und Probleme der praktizierenden Homosexuellen nicht in Erwägung, bzw. verschweigen sie:
- z.B. die 'Gay Proctitis' (ein schulmedizinisch-wiss. Begriff, spezifische Analentzündung bei Homosexuellen),
- weitere Analstörungen mit Inkontinenz (darüber spricht niemand..:)
- latente HIV- und Lues-Infektion u. andere Geschlechtskrankheiten (dies führt zu einem staatlichen Verbot von Blut-, Knochenmark- und Organ-spenden, weil der HIV-Test monatelang falsch-negativ sein kann.),
- psychiatrische Probleme, …
... sogar Radio Vatikan
Wir sind bestürzt, daß Radio Vatikan (!) diese Aussage zum Anlaß nimmt und titelt:
'Homosexualität muß nicht 'geheilt‘'werden! '
(Wer ist verantwortlich für diese Meldung?)
BKÄ schrieb in seiner E-Mail vom 21.7.2014:
III. Fazit
III. Wir ziehen folgendes Fazit und erlauben uns folgende Bitten:
1) Wir widersprechen als Ärzte und katholische Christen Ihren oben genannten Aussagen und bitten Sie freundlich um sachliche Richtigstellung – auch in den Medien.
2) Bitte wirken Sie und Ihre Mitarbeiter nicht mit an:
- einer Verharmlosung der praktizierten Homosexualität,
- einer Verurteilung ihrer eigenen katholischen Ärzte in der Öffentlichkeit,
- einer Lächerlichmachung von kirchlichen Ämtern und Vereinigungen.
3) Wir wünschen Ihnen Mut, sich als Bischof dem Zeitgeist zu widersetzen.
Lassen Sie es nicht zu, daß Wasser auf andere Mühlen geschüttet wird.
4) Lassen Sie uns wenigstens zusammenarbeiten und als Christen und Wissenschaftler austauschen.
Dazu gehört, den Nächsten anzuhören ….
5) Respekt, Toleranz und Verständnis dürfen wissenschaftliche Untersuchungen und Forschung und eine Aufwmerksamkeit nicht ausschließen.*
6) Denken Sie bitte auch an die vielen leidenden Homosexuellen und verunsicherten Menschen und deren Angehörige.
Denken Sie auch an die Seelsorger und Ärzte, die helfen wollen.
(Diese brauchen klare Anweisungen, Sicherheit, Motivation, Beauftragung, Standard)
7) Denken Sie als Kirchenoberer schließlich an Ihre Mitverantwortung für verhinderte Hilfen, Veränderungen ('Umkehr') und Vorbeugung.
(Homosexualität ist nicht normal, junge Männer stehen unter Druck und sind Opfer.
Sie brauchen dringend konkrete Weisungen, und Hilfe).
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
gez. BKÄ + AK-Homosexualität;
Schluß
Vielen Dank für Ihr Interesse!
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