Bund katholischer Ärzte

6.6.2012, Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Dankbarkeit bin ich auf Ihre Webseite gekommen, da ich als Katholik Rat zur Sexualität von ärztlicher Seite gesucht hatte.

Die Kirche bezeichnet die Selbstbefriedigung als Herabwürdigung der von Gott gegebenen Ziele von der Weitergabe des Lebens und der ehelichen Liebe, herab zum Missbrauch.

Die Selbstbefriedigung ist somit eine von der eucharistischen Kommunion ausschliessende Sünde, welche erst gebeichtet werden muss.

Im Katechismus heisst es noch, dass gewisse Umstände zur teilweisen bis ganzen Befreiung von Schuld zu berücksichtigen sind, wenn ich das recht verstehe.

Wenn nun der eine Partner zur ehelichen Vereinigung nicht mehr fähig ist, und der andere “Brunst leidet”, wie es im Korintherbrief heisst, und der physiologische Drang ihn zur 'Entladung' drängt, hat er das zu beichten, und würde er sich an der Teilnahme der Kommunion schwer versündigen oder nicht?

Vielleicht finde ich in Ihrem Info-Material diesbezüglich Rat.

Ein nicht medizinisch geschulter Priester würde vielleicht den physiologischen Aspekt gar nicht berücksichtigen, da er schon gelernt hat, damit umzugehen, diesen ganz zum Erliegen zu bringen und ganz abgetötet hat.

Verlangt Gott im genannten Fall die heroische Abtötung?

Danke, wenn Sie mir Rat geben könnten.

Freundliche Grüsse

Vielen Dank für Ihr Interesse!
Mit freundlicher Empfehlung
gez. 

Dr.(I)  Gero Winkelmann,
(Leiter der BKÄ-Ärztevereinigung)

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