Konflikt, Ärztliche Krankschreibungen - kurz

Sehr geehrter Besucher,
lieber Arztkollege, Medizinstudent, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, ...


die Münchner Vereinigung katholischer Ärzte BKÄ reagiert auf wilde Streiks von Piloten und Mitarbeitern von bedrohten Fluggesellschaften, die mittels falscher Krankschreibungen / Ausstellung von AU's - also auf dem Rücken von Ärzten - durchgesetzt werden. Etwas anderes sind die 'massenhaften Krankmeldungen' von Piloten der Air-Berlin. - Trotzdem bleibt ein Geschmäckle zu Lasten auch der christlichen Ärzte und dem Arztberuf generell.

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Aktionen

1)   Herbst 2016 - Umfrage zum TuiFly-Streik,   BKÄ-Umfrage     Seite


2.    Herbst 2017  -Umfrage zum Pilotenstreik von Air Berlin

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2017 - Streik mit Krankmeldungen der Piloten

Am 14.9.2017 schrieb das Münchner BKÄ-Büro an alle seine Arztkollegen:

Liebe Kolleginen und Kollegen vom Bund Katholischer Ärzte,

verehrte Gäste, Sympathisanten, Geistliche, Medizinstudenten, Politiker, PILOTEN, Journalisten, …

 

schon wieder hören wir von 'massenweisen Krankmeldungen' von PILOTEN einer / der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin.
Eigentlich wollte ich Ihnen jetzt empört schreiben, wie sich ÄRZTE in diesen Arbeitskampf einspannen lassen und durch ungerechtfertigte, politische Krankschreibungen erneut ein falsches Zeugnis abgeben.

(Sie erinnern sich: Im Oktober 2016 hatte ich die BKÄ-Umfrage Nr. 11-2016 mit dem Titel 'massenweise Krankschreibungen' versandt.
Mehrere Kollegen hatten damals hervorragend, hilfreich und kritisch geantwortet.
Siehe:  http://www.bkae.org/index.php?id=1630&L=de%3Fiframe%3Dtrue , lesenswert!)

 

Nach Durchsicht der aktuellen Presse muss ich aber feststellen, daß es sich bei den Air-Berlin-Piloten um reine 'Krank-MELDUNGEN' handelt, also OHNE AU, also einen wilden Streik, und nicht um ärztliche 'Krank-SCHREIBUNGEN'  (ab dem 3. Krankheitstag nötig).
Daher arbeiten ab heute Morgen die PILOTEN wieder (um keine ärztliche AU ab dem 3. Tag vorlegen zu müssen.)

Lesenswerte Infos:
1) http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/air-berlin-was-hinter-der-pilotenrevolte-steckt-a-1167274.html

2) Zu den Krankschreibungen selber:
a) http://www.spiegel.de/karriere/air-berlin-duerfen-arbeitnehmer-sich-kollektiv-krankmelden-a-1167293.html

b) Bild: 'Kann sich jeder einfach krankmelden?'
http://www.bild.de/ratgeber/leben-und-wissen-verbraucherportal/krankschreibung/air-berlin-piloten-krankschreibung-53197674.bild.html

Bei unserem Münchner BKÄ-Ärzteabend am 12.9. haben wir den Fall besprochen mit dem Echo:
- Den Ärzten seien die Hände gebunden,
sie müssten die Beschwerden glauben,
sie wollten nicht für das Risiko eines erneuten Absturzes 'à la Germanwings in den Alpen' mitverantwortlich gemacht werden,
- sie wollten sich also nicht weigern und müssten halt die AU ausstellen…

Da bin ich anderer Ansicht!

Gerade als katholischer/christlicher Arzt darf ich nicht trixen und 'bei gutem Gewissen' (so-so…), also im Angesicht Gottes die falsche Diagnose zu aggravieren und zu 'drehen',  und damit aber letztlich doch eine falsche AU ausstellen.

Ich möchte Sie und alle Kollegen ermuntern und aufrufen, sich nicht vor den Karren des Zeitgeistes spannen zu lassen.

Bedenken wir alle auch den Imageverlust des Arztes und unseres Berufsstandes, wenn bei den Radiomeldungen und den Berichten über - zu Recht - erbostePolitiker (SPD-Nales, CSU-Dobrind) stets zwischen den Zeilen mitschwingt:

'Solche Streiks mittels Krankschreibungen haben wir den ÄRZTEN zu verdanken' - die an ihren Profit denken und denen es egal ist, ob die Flugreisenden und die Fluggesellschaft und die Wirtschaft und unser Gemeinleben geschädigt werden.

Bitte machen wir uns alle Gedanken hierüber, insbesondere wenn Sie ein verantwortungsbewußter, gläubiger Arzt sind.

Können solche Kollegen wirklich guten Gewissens morgens in den Spiegel schauen und am Sonntag die Heilige Messe besuchen??

Vielleicht haben Sie einen Kommentar?
Sind diese Verhältnisse wirklich bei uns 'üblich',
'es ist halt immer schon so gewesen' und
'als Arzt kann ich mich nicht dagegen wehren'??

Zu welchem Verhalten sollen wir unseren Kollegen in der Praxis raten, wenn demnächst erneut streikende Arbeitnehmer (nicht nur Piloten, auch Lokführer - Mainz! - sich 'krank' melden und von ihnen die AU verlangen?

Vielen Dank und freundliche Grüße aus München
(kurz vor dem Oktoberfest - und auch vor dem Gedenktag unserer Ärztepatrone St. Kosmas & Damian am 26.9., die in der hiesigen St. Michaelkirche in einem Schrein verehrt werden.)

Ihr

Dr. (I) Gero Winkelmann

Prakt. Arzt, Bereitschaftsarzt,
früher im Flug-Rückholdienst tätig
Leiter des Bund Katholischer Ärzte
Truderinger Str. 53
82008  Unterhaching

Tel. 089 - 6150 1717

www.bkae.org

PS: Wir setzen uns gerne auch ein für GUTE, schadstoffreie LUFT in Flugzeugen (zum Schutz von Personal und Fluggästen)!

BKÄ-Aufruf anläßlich der 'massenweisen Krankmeldungen von Air-Berlin-PILOTEN' - Ärzte nicht verstrickt in den wilden Streik, da wohl keine AU's - Trotzdem: Ärzte sollten wachsam und sauber sein, keine AU's auf Wunsch - gutes Gewissen?!

 

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Antworten auf die BKÄ-Umfrage 2017

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Schluß

Vielen Dank für Ihr Interesse und mit allen guten Wünschen


gez.
Dr. (I) Gero Winkelmann
Begründer und Leiter des BKÄ

Weitere Infos auf dieser Website unter: 
Kurzaktuell, neue Seiten auf dieser WebsiteInteresse & Mitarbeit,  

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